Kunsttherapeutische Übung: Innere Werte

Benötigte Materialien: Papier, Stifte, Schere, Farben, evtl. Malkarton

Liebe, Kreativität, Geborgenheit, Freundschaft- all das sind Beispiele für innere Werte. Jeder Mensch hat eigene, individuelle Werte, die persönliche Überzeugungen darstellen und das eigene Handeln mehr oder weniger leiten können. Solche persönlichen Überzeugungen werden im Laufe der Entwicklung durch wichtige Bezugspersonen, der eigenen Kultur sowie Erfahrungen geprägt und spielen in unserem Leben eine wichtige Rolle, weil sie als moralischer Kompass fungieren und so etwas wie Orientierungshilfen bei der Entscheidung zwischen richtig und falsch, darstellen. Sich der eigenen Werte bewusst zu werden und sie in den Alltag zu integrieren lohnt sich, denn es steigert das persönliche Wohlbefinden, wogegen Unzufriedenheit und Entfremdung zu sich selbst entstehen könnte, wenn man entgegen der eigenen Werte lebt.

Ich habe die folgende Übung im Buch “Kunsttherapie als Selbsterfahrung” (Gallnbrunner, Schediwy, Bugelnik-Berger und Reis, 2023) entdeckt und im Gruppensetting mit meiner Kreativgruppe gleich ausprobiert. Ich finde die Übung deshalb interessant, weil es für mich einen großen Mehrwert hatte, mir meiner eigenen Werte bewusst zu werden, ich konnte mich dadurch besser kennenlernen und meine persönlichen Ziele identifizieren. Außerdem kann es dabei helfen, Situationen, die einem nicht gut tun, schneller zu erkennen und für sich einzuordnen. So oder so- es lohnt sich doch fast immer, einen Blick auf sein Innerstes zu werfen 😉

Aber nun zur Anleitung:

Nimm dir ein großes Blatt Papier und leg es am besten im Querformat vor dich hin. Schreib in die Mitte des Blattes “meine inneren Werte” und nimm dir danach zehn Minuten Zeit um alles aufzuschreiben, was dir dazu in den Sinn kommt. Dabei solltest du auf deinen “inneren Zensor” achten, es darf alles aufgeschrieben werden, ohne Bewertung, auch wenn es gerade nicht unbedingt sozial erwünscht ist bei der Übung soll alles erlaubt sein. Im nächsten Schritt kannst du deinen inneren Werten Punkte von 1-10, je nach persönlicher Wichtigkeit, geben. Der Wert 1 bedeutet dabei “weniger wichtig” und der Wert 10 “sehr wichtig”. Dann kannst du die Werte auf einem eigenen Blatt Papier nach ihrer Prioriät und ihren Punkten auflisten. Mit den ersten, den wichtigsten deiner Werte gehst du in die Gestaltung: dazu benötigst du postkartengroße Malkartons. Gestalte diese nun- je Karton ein innerer Wert. Nimm dir dabei mindestens 20 Minuten Zeit.

Nach der Gestaltung kannst du noch Gedanken und Selbstbeobachtungen notieren oder durchdenken:

-Wie ist es dir bei der Übung gegangen?

-Wenn du deinen Alltag betrachtest- wie viel Raum gibst du deinen inneren Werten? Lebst du danach? Gibt es Werte, denen du wenig Platz einräumst? Was brauchst du oder was kannst du tun, damit du diesen Wert zufriedenstellender leben kannst?

Die fünf Karten kannst du in nächster Zeit mitnehmen, sie in deinen Kalender geben, oder einfach dort, wo du sie täglich siehst oder wahrnimmst.

Viel Spaß beim Reflektieren und Gestalten 🙂

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